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Das BreakUp Cafe auf dem 2. Christopher Street Day Herne

Text und Bilder von Andreas Inkmann (Systemischer Berater und Streetworker bei TERTIA)

Mehr als nur eine Maßnahme unter vielen – Nach mittlerweile über 2 Jahren ein fester Bestandteil der städtischen Zivilgesellschaft.

Im Herbst letzten Jahres wurde ich im Rahmen unserer Netzwerksarbeit von befreundeten Trägern und den Gremien der städtischen Jugendförderung angesprochen, ob wir uns als Projekt vorstellen könnten, eine wichtige Rolle bei der sozialpädagogischen Betreuung der Besucher*Innen des CSD in Herne zu übernehmen. Der Hintergrund dazu war, dass es auf dem ersten CSD zu Problemen bei meist jungen Besucher*Innen kam, die bei den warmen Temperaturen zu viel Alkohol getrunken hatten.

Unser TERTIA-Bus und viel Abkühlung

Mich persönlich hatte diese Idee begeistert und auch bei meinen Vorgesetzten kam es gut an. Und was soll ich sagen – von da an war das Thema ein Selbstläufer und TERTIA Herne war bereit, sämtliche benötigte Infrastruktur, wie zum Beispiel unseren Maßnahmebus oder eigens dafür angefertigte T-Shirts, zur Verfügung zu stellen.

Besonders mit unserer AVGS-Koordinatorin Frau Schweer hatte ich von Sekunde 1 an eine Verbündete, die im Hintergrund die Ausstattung für diesen Tag übernahm, sich um die Abrechnungen aller Einkäufe kümmerte und sogar am Wochenende Einkäufe erledigte. Während ich ein offizielles Mitglied des Orga-Teams des CSD wurde und mit der Stadt und anderen Trägern auf Augenhöhe die Veranstaltung am 17.06.2023 organisierte.

Unser Konzept sah zunächst vor, die Besucher*Innen mit Wasser zu versorgen und Problemfälle gegebenenfalls an den Sanitätsdienst bzw. die Polizei weiterzuleiten oder gestressten Menschen eine Auszeit in unserem Bus zu gewähren. Leider kam es auf Grund der Auflagen vom Ordnungsamt nicht dazu. Der CSD war als politische Demonstration angemeldet und so durfte der Ausschank von Getränken nur mit Sondergenehmigung erfolgen, die wir in der Kürze nicht beantragen konnten. Wir mussten uns etwas anderes überlegen. Daher entschieden wir uns, ein Wasserbecken zur Abkühlung aufzubauen und mit Wasserpistolen auch auf dem Platz eine Erfrischung anzubieten.

Und dann kam der große Tag. Unser Team (das „Team Sozpäd“ wie es von der Organisation scherzhaft genannt wurde) bestand aus unserem Niederlassungsleiter Herrn Cizmic, der AVGS Koordinatorin Petra Schweer und dem Kollegen Herrn Küchmeister. Dazu kamen noch zwei Freiwillige, die uns ehrenamtlich helfen wollten – Janine Maiwaldt und Steffen Jüngling. Wir trafen uns um 13 Uhr an der Niederlassung und haben dann gegen 14 Uhr unseren Stand aufgebaut. Ab 15 Uhr sollte die Veranstaltung losgehen mit der Demo ab 16 Uhr und dem Programm an der Bühne von 18-21 Uhr.

Viele Besucher*Innen interessierten sich für unser Projekt BreakUp

Es war sicherlich einer der anstrengendsten Tage in meiner Zeit bei der TERTIA, aber auch einer der schönsten. Noch während des Aufbaus kamen die ersten Neugierigen und wir erzählten Ihnen etwas über unser Projekt BreakUp und beantworteten Fragen zum AVGS. Das sollte auch den ganzen Tag so bleiben. Gleichzeitig gingen andere aus dem Team über den Platz und sorgten für Abkühlung, wobei unsere Wasserpistolen immer wieder der Aufhänger für unsere Betreuungsarbeit war und das Mittel um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Großes Lob für unseren Stand und unsere Arbeit bekamen wir dabei besonders von den Leitungsfunktionen der Jugendförderung.

Aber auch unsere sozialpädagogische Expertise war in durchaus ernst zu nehmenden Einsätzen gefragt. Neben den zahllosen Hilfestellungen bei Kreislaufproblemen wegen Überhitzung und übermäßigen Alkoholgenuss, bei denen wir als Schnittstelle zu den Sanitäter*Innen fungierten, waren es vor allem drei Einsätze, die uns ziemlich herausgefordert haben.

Alles in allem ein – physisch wie psychisch – anstrengender Tag, der trotzdem von vorne bis hinten Spaß gemacht hat. Ein Tag, der in mehrerer Hinsicht ein voller Erfolg war:

In erster Linie natürlich für die Leute vor Ort, die wir unterstützen konnten: mit einer frischen Abkühlung oder auch einem offenen Ohr. Dann als ein öffentliches Zeichen dafür, wofür TERTIA steht: Toleranz und Akzeptanz. Darüber hinaus war die Aktion ein Erfolg in Bezug auf unser Projekt BreakUp, das wir bekannter machen konnten und nun hoffen, noch mehr Menschen die zu uns kommen helfen zu können. Nicht zuletzt war es aber auch eine großartige Teambuildingmaßnahme, die die Stimmung im Team TERTIA Herne noch eine ganze Zeit lang heben wird.

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