Die TERTIA-Gruppe unterstützt nachdrücklich den offenen Brief des Bundesverbands der Träger beruflicher Bildung (BBB) an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Darin wird die Sorge zum Ausdruck gebracht, dass der begrüßenswerte Ansatz der Ganzheitlichen Betreuung von Menschen durch die Benachteiligung tarifgebundener Unternehmen gefährdet ist. Die Ganzheitliche Betreuung betrifft die bedarfsgerechte Unterstützung und Weiterbildung von Menschen, die seit mindestens zwei Jahren ohne Arbeitsplatz sind.
Wir setzen uns vehement für eine gerechte und qualitativ hochwertige Weiterbildung von Menschen ein. Eine solche Weiterbildung, die den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht wird, kann nur von qualifizierten Mitarbeitenden geleistet werden.
Dabei ist die Qualität der Weiterbildung eng mit einer tarifgebundenen Bezahlung der Mitarbeitenden verbunden. Wenn seitens der Politik keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden, besteht die ernsthafte Gefahr, dass diese Situation die Qualität, die soziale Wirksamkeit und letztendlich den politischen Erfolg dieses Instruments nachhaltig beeinträchtigt. Tarifgebundene Sozial- und Bildungsdienstleister wie die TERTIA-Gruppe wären strukturell benachteiligt im Vergleich zu Anbietern, die auf Niedriglöhne setzen. Dies hätte negative Auswirkungen auf die Qualität der Weiterbildung und würde letztlich den Menschen ohne Arbeitsplatz schaden.
Gemäß aktuellen Mitteilungen sollen tarifgebundene Bildungsanbieter für die Ganzheitliche Betreuung den gleichen Kostensatz erhalten wie für das Einzel-Jobcoaching, obwohl die Anforderungen an die Qualifikation des einzusetzenden Personals eine höhere tarifliche Entlohnung zur Folge haben. Dies steht im Widerspruch zu den eindeutigen gesetzlichen Bestimmungen, die einen eigenen Kostensatz für die Ganzheitliche Betreuung vorsehen.
Wir sind der festen Überzeugung, dass die Qualität der Weiterbildung und Unterstützung für Menschen ohne Arbeitsplatz eine tarifgebundene Bezahlung der Mitarbeitenden erfordert. Nur so können wir sicherstellen, dass sie effektiv und nachhaltig ist und den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht wird.
Wir appellieren an die Politik, die drohende Benachteiligung tarifgebundener Bildungsanbieter in der Ganzheitlichen Betreuung zu verhindern. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten und faire Bedingungen geschaffen werden, um die Qualität der Weiterbildung zu gewährleisten und den Menschen ohne Arbeitsplatz bestmöglich zu unterstützen.
Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, sagt zutreffend, dass faire Löhne nicht nur ein Gebot des Respekts sind, sondern auch der sozialen Stabilität und der ökonomischen Vernunft dienen. Die Politik muss sich an diesen Maßstäben messen lassen und entsprechend handeln.
Die TERTIA-Gruppe fordert daher eine gerechte Behandlung tarifgebundener Bildungsanbieter und wird sich weiterhin aktiv für gerechte und qualitativ hochwertige Bildungsmöglichkeiten einsetzen.